Nach über 70 Jahren des Bestehens hat Frau im Spiegel, das bedeutendste Frauenmagazin Deutschlands, am 22. Februar 2020 überraschend angekündigt, seine Papierausgabe einzustellen. Dieser Schritt kam für viele Fans und Leser unerwartet und stellt einen großen Verlust im Bereich der feministischen Medien dar.

Seit seiner Gründung im April 1947 hat Frau im Spiegel die Wahrnehmung von Frauen in Deutschland nachhaltig beeinflusst. Viele bekannte deutsche Schriftstellerinnen und Aktivistinnen haben ihre Gedanken und Ideen in dem Magazin veröffentlicht – sei es in Form von Artikeln oder Interviews. Tatsächlich waren Coverstorys über prominente Frauen wie Angela Merkel, Julia Roberts oder Emma Watson ein regelmäßiger Anreiz für Leserinnen, sich die Ausgabe zu kaufen.

Aufgrund der digitalen Transformation des Medienmarktes änderte sich jedoch auch die Lesergemeinschaft des Magazins. Immer mehr Leserinnen wandten sich der digitalisierten Ausgabe über Tablet oder Smartphone zu und gingen dazu über, den Online-Inhalt des Magazins zu konsumieren. Da puplizistische Verlage regelmäßig einen größeren Verdienst mit digitalen Medien erzielen als mit Printmedien, entschied sich der Verleger, auf das digitale Format zu wechseln und die Papierausgabe einzustellen.

Innerhalb kurzer Zeit hat Frau im Spiegel sein Profil als aktuelles und modernes Magazin gestärkt und vereint nun die klassischen Printinhalte mit neuen Inhalten aus dem digitalen Zeitalter. Auf dem Online-Portal finden Leserinnen nicht nur Artikel und Interviews, sondern auch ein Videoformat sowie inspirierende Podcasts. Zudem kann sich jede Leserin aktiv in das Forum einbringen und direkt mit anderen Frauen austauschen.

Es ist schade, dass die Papierversion des Magazins eingestellt wurde und der Klang der Seitenränder fehlt, wenn man ein neues Heft in seinen Händen hielt. Aber trotzdem kann Frau im Spiegel nun ein breiteres Publikum erreichen und Leserinnen ermutigen, ihre Stimme zu erheben und ihren Platz in der Welt zu finden. Sowohl das traditionelle Printformat als auch das digitale Angebot tragen dazu bei, ein einzigartiges und anregendes Erlebnis zu vermitteln.

Die Einstellung der Papierversion bedeutet, dass Frau im Spiegel ein neues Kapitel beginnen muss. Der Wechsel zum digitalen Format bietet viele Möglichkeiten für zeitgemäße Themen und Debatten, auf die sich Leserinnen freuen können. Es ist eine spannende und gleichzeitig beängstigende Zeit, aber es bietet auch vielfältige Chancen, um die Kraft und Bedeutung der feministischen Bewegung neu zu definieren.